In der zweiten Runde des DKBC Pokal unterliegt die SG Grün-Weiß Mehltheuer dem KRC Kipfenberg mit 2:6 Punkten. Zwar wirkt dieses 2:6 sehr deutlich, der Spielverlauf hingegen bot ein Wellenbad der Gefühle auf.
In den Duellen des ersten Durchgangs traf Lutz Möckel auf Michael Weber, der Gegner für Daniel Höring hieß Michael Schobert. Möckel (585) unterlag im ersten Satz, konnte die beiden folgenden siegreich gestalten, ehe er im letzten Satz erneut unterlegen war. In einem spannenden und knappen Duell musste er aufgrund der Gesamtholz Weber (598) den Mannschaftspunkt überlassen. Einen Wettkampf der Extraklasse lieferten sich Höring (627) und Schobert (650). Zwar gewann Höring den ersten Satz, letztendlich musste er aber eine 1:3 Niederlage einstecken, denn Schobert lieferte, wie auch Höring, hochklassigen Kegelsport. Auch konnte Schobert in den entscheidenden Momenten das Glück förmlich erzwingen und die Gäste 2:0 in Führung bringen.
In Durchgang Nummer 2 machten sich Thomas Großer und Dirk Lorenz auf Punktejagd. Großer verschlief seinen Start gegen Christopher Kratz komplett. Im zweiten Satz wurde er durch Stefan Krause ersetzt. Krause startete verhalten, konnte im dritten und vierten Satz noch den 2:2 Ausgleich schaffen. Der Mannschaftspunkt wurden ebenfalls dem KRC gutgeschrieben, denn Kratz (604) nahm dem Duo Großer/Krause exakt 60 Kegel ab. Lorenz lag gegen Manfred Hanikel bereits 0:2 in Rückstand, doch auch er konnte noch den 2:2 Ausgleich erringen. In einem an Spannung kaum zu überbietenden Duell schnappte sich Hanikel den Mannschaftspunkt, denn Lorenz hatte mit 584 zu 588 das Nachsehen. Mit dem 0:4 und rund 100 Holz Rückstand standen die Grün-Weißen bereits mit dem Rücken zur Wand.
In einer solchen Situation kann nur die Flucht nach vorn helfen und diese traten Alexander Kelz und Florian Lamprecht mit Bravour an. Kelz überzeugte auf ganze Linie und ließ Mario Strauß beim 3,5:0,5 Sieg nicht den Hauch einer Chance auf den Punktgewinn. Die spielentscheidenden Szenen spielten sich im Duell Lamprecht gegen Jürgen Stahl ab. Lamprecht zeigte Stahl deutlich die Grenzen auf, als dieser aber durch Christian Seeger ersetzt wurde, musste er noch das 2:2 hinnehmen. Der Mannschaftspunkt landete mit 586:570 aber auf dem Konto der Grün-Weißen. Nach gespielten Duellen stand es nun 2:4 und die Kegelwertung musste die Entscheidung bringen.
In eben dieser Kegelwertung setzten sich die Gäste mit 3536:3550 durch und erhöhten auf 2:6. Diesen dünnen Vorsprung haben die Kipfenberger exakt zwei Keglern zu verdanken. Zum einen dem überragend spielenden Michael Schobert, der mit 650 einen neuen Bahnrekord erzielte, zum anderen dem Wechselspieler Christian Seeger, der nach seiner Einwechselung sofort ins Spiel fand und den hauchdünnen Vorsprung ins Ziel retten konnte. Auch möchten die Kegler aus Mehltheuer dem KRC recht herzlich zum Bahnrekord gratulieren und für die nun anstehende Aufgabe in der nächsten Pokalrunde Gut Holz wünschen.
Welch Wechselbad solch ein Pokalspiel darstellen kann zeigt, folgender Sachverhalt. Hätten die Mehltheurer in der Kegelwertung doch die Oberhand behalten, wäre beim Endstand von 4:4 der Sieg mit 12,5 zu 11,5 Satzpunkten an den Gastgeber gegangen, also eine alles andere als klare Entscheidung zu Gunsten der Gäste.
Die rund 50 Anwesenden Zuschauer, Fans, Spieler und Funktionäre verwandelten den „Holzfäller“ in einen wahren Hexenkessel, in dem es selbst bei der engsten Entscheidung immer fair blieb. Beide Fanlager trieben ihre Teams zu Höchstleitstungen. Der Bahnrekord der Gäste und die Heimbestleistung der Grün-Weißen sprechen hier eine deutliche Sprache. Auch von grün-weißer Seite bleibt festzuhalten, die Kipfenberger Spieler und Fans waren eine dufte Truppe und man sieht sich immer zwei Mal im Leben. PDF zum Artikel |