Das letzte Heimspiel im Ligaspielbetrieb stand für die dritte Mannschaft am vergangenen Sonntag auf dem Programm. In der Stadt der sieben Hügel – Kirchberg – traf man auf den Tabellenvorletzten. Doch von einem Selbstläufer konnte keine Rede sein, denn die Kirchberger beherrschen ihre Bahn ausgezeichnet, was ihnen einen echten Heimvorteil verschafft. Erst vor wenigen Wochen stellten sie hier einen Mannschaftsbahnrekord auf. Eine Begegnung also, die höchste Aufmerksamkeit und vielleicht eine kleine Prise Glück erforderte.
Für Christian Kühnel und Peter Arnold begann der Wettkampf im Startduo. Kühnel fand jedoch keinen Draht zur Bahn. Die kleinsten Ungenauigkeiten in der Wurfhand wurden sofort bestraft. Vor allem in den Vollen ließ er viele Holz liegen, konnte sich aber mit vergleichsweise soliden Abräumern einigermaßen über Wasser halten. Dennoch ging der erste Punkt mit 549 : 476 deutlich an die Gastgeber.
Routinier Arnold ließ sich auf keine Experimente ein und setzte mit seiner direkten Spielweise seinen Gegenspieler Ronny Rottluff durchweg unter Druck. Doch Rottluff zeigte die beste Leistung auf Seiten der Kirchberger. In einem engen Duell, in dem keiner nachgab, konnte sich der Mehltheurer mit dem zweitbesten Resultat des Tages schließlich durchsetzen. Bei 2:2 und 553 : 565 war ein wichtiger Mannschaftspunkt erkämpft.
Trotzdem bedeutete der 62-Holz-Rückstand keine ideale Ausgangslage für Max Kuhr und Toni Möckel, die nun gefordert waren, das Spiel zu drehen.
Kuhr startete vielversprechend in seine 120-Wurf-Serie, doch Kirchbergs Sven Petermann ließ sich nicht abschütteln. Eine starke zweite 159er-Bahn brachte zunächst eine klare Führung, doch weil Kuhr die restlichen Satzpunkte verlor, musste er den Mannschaftspunkt am Ende unglücklich abgeben. Mit 550 : 562 fielen erneut starke Ergebnisse.
Für Möckel wurde es noch schwieriger. Bereits in der Vorwoche konnte er krankheitsbedingt nicht seine volle Leistung abrufen – und auch diesmal brachte der Luftwechsel keine Besserung. In einem zähen Zweikampf verhinderten zumindest annehmbare Abräumer ein schlechteres Ergebnis. Doch Kirchbergs Rico Neef legte mit einem überragenden Auftritt den Grundstein für den scheinbar sicheren Heimsieg. Die 553 : 467 verschlechterten die Mehltheurer Bilanz auf satte 133 Holz Rückstand.
Eine Herkulesaufgabe für das Schlusspaar Christian Lorenz und Philipp Becker. Doch von Resignation keine Spur! Ganz im Gegenteil – was nun folgte, war eine Bilderbuch-Aufholjagd, die einem Krimi glich.
Schon mit den ersten 30 Würfen halbierte sich der Rückstand auf 64 Holz. Keine Viertelstunde später waren es nur noch 17. Lorenz musste zwar den kommenden Satzpunkt abgeben, baute aber auf der letzten Bahn noch einmal seinen Vorsprung aus. Mit 506 : 565 stand ein weiteres Top-Resultat zu Buche.
Den krönenden Abschluss lieferte Becker. Mit beeindruckender Konstanz auf hohem Niveau drehte er den Rückstand letztlich in einen hauchdünnen Vorsprung von drei Holz. Seine 517 : 596 – darunter bärenstarke 220 Abräumer – entrissen den Kirchbergern in letzter Sekunde den vermeintlich sicheren Sieg. Zwar blieb ihm die magische 600er-Marke knapp verwehrt, doch als Trostpflaster sicherte er sich erneut einen U23-Bahnrekord. Glückwunsch!
Am Ende stand ein 3:5 bei 3.228:3.231 Holz auf der Anzeigetafel.
Kirchberg dominierte die ersten beiden Drittel klar und unterstrich mit einer kompakten Mannschaftsleistung die Favoritenrolle. Doch die dritte Mannschaft der SG Grün-Weiß Mehltheuer hielt mit drei 560er-Ergebnissen und einem überragenden Youngster bis zum Schluss dagegen – und drehte das Spiel mit einer sensationellen Schlussphase. Besonders beeindruckend: 89 Abräumer mehr und eine deutlich gesenkte Fehlerquote machten den Unterschied.
Aufgrund eines Nachholspiels sehen sich die Teams bereits in zwei Wochen, am 23.02., wieder – dann mit Heimvorteil für die Grün-Weißen. Die Tabellenkonstellation bleibt unverändert. Durch einen Sieg ist der Mitaufsteiger SKV Auerbach auf den vierten Platz aufgeschlossen.
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