Für die 3. Mannschaft hieß es am vergangenen Sonntag wieder einmal: Heimspielzeit! An diesem kalten Februarmorgen erwarteten die Mehltheurer ein vermutlich heißes Derby gegen die SG Jößnitz. Beide Teams lagen punktgleich in der Tabelle, doch die Grün-Weißen hatten noch eine Rechnung offen. In der Hinrunde unterlag man nach langer Führung nur knapp bei den Blau-Weißen – eine Begegnung auf Augenhöhe, die reichlich Spannung versprach.
An der gewohnten Startaufstellung änderte der Mannschaftskapitän nichts. Peter Arnold und Christian Lorenz eröffneten die Partie. Für Arnold sah es zunächst so aus, als würde das Spiel dort weitergehen, wo das letzte geendet hatte. Mit zwei durchwachsenen Startbahnen ließ er wertvolle Punkte und Holz liegen. Doch in der zweiten Hälfte drehte er auf und startete eine furiose Aufholjagd gegen den besten Akteur der Gäste, Maik Schwarz (595 Holz). Mit zwei starken 150er-Bahnen ging er entschlossen in den Vorwärtsgang. Trotz guter 559 Holz musste er sich geschlagen geben, doch sein Kampfgeist verhinderte einen höheren Rückstand.
Christian Lorenz hingegen hatte verletzungsbedingt zu kämpfen. Es fehlte ihm an der nötigen Schlagkraft im Wurf. Glücklicherweise erwischte auch sein Gegenspieler keinen guten Tag. So konnte Lorenz sich bereits nach drei Sätzen den Mannschaftspunkt sichern. Mit 501 : 511 standen am Ende die beiden niedrigsten Ergebnisse des Tages auf der Tafel.
Wie schon in der Vorwoche sah sich das Mittelpaar einer heiklen Situation gegenüber. Ein Ausbau des 46-Holz-Vorsprungs und weitere Mannschaftspunkte hätten den Jößnitzern sicherlich geschmeckt. Doch die heutige Doppelspeerspitze der Mehltheurer hatte andere Pläne. Nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" gingen Christian Kühnel und Max Kuhr auf die Bahn.
Christian Kühnel verpasste zwar den optimalen Start, lernte aber schnell aus seinen Fehlern. Mit einer 159er- und einer 160er-Bahn zeigte er, wer der Herr im Haus ist. Vor allem seine knapp 200 Abräumer verhalfen ihm zu einem starken Auftritt, den er mit einem überzeugenden 574 : 530 krönte.
Für Max Kuhr hätte der Wettkampf kaum besser verlaufen können. Mit einer überragenden Einzelaktion setzte er das absolute Highlight des Tages. Nach verhaltenem Start verlor er den ersten Satzpunkt noch deutlich und geriet leicht ins Hintertreffen. Doch was dann folgte, glich einem keglerischen Feuerwerk der Extraklasse. Nach 60 Wurf war der Weg zum dritten 600er in Folge bereits geebnet. Mit 474 Holz wechselte er auf die Schlussbahn – und explodierte förmlich. Weitere 190 Holz katapultierten ihn auf einen sagenhaften Endstand von 664 Holz! Nicht nur persönliche Bestleistung, sondern auch Ligarekord der aktuellen Saison. Ganze 119 Holz nahm er seinem Gegner ab (664 : 545).
Die Jößnitzer fanden in dieser Phase des Spiels keinerlei Zugriff auf die überragende Treffgenauigkeit der Gastgeber. Die Grün-Weiße Co-Produktion drehte das Spiel und brachte Mehltheuer in eine glänzende Ausgangslage für den Sieg. Mit 117 Holz Vorsprung lag es nun an Toni Möckel und Philipp Becker, den Wettkampf sicher nach Hause zu bringen.
Möckel jedoch kämpfte mit Problemen im Rücken, die ein freies Aufspielen verhinderten. Dennoch startete er solide mit 148 Holz, musste dann aber seinen schwindenden Kräften Tribut zollen. Sein Gegner nahm die Einladung an und sicherte sich den Punkt. Mit 515 : 546 schrumpfte der Vorsprung leicht.
Philipp Becker (544) begann ebenfalls gut, wurde jedoch schnell vom starken Thomas Stephan (573) überschattet. Doch an diesem Tag ließ sich das verkraften, denn der Rückstand war für die Blau-Weißen nicht mehr einholbar.
Der Wettkampf endete mit 5 : 3 bei 3.357 : 3.300 Holz.
Die 3. Mannschaft der Mehltheurer wackelte kurz, doch am Ende stand ein verdienter Sieg. Mit zwei weiteren Tabellenpunkten festigt das Team den dritten Platz im Gesamtklassement.
Nun wartet das letzte Auswärtsspiel in Kirchberg – und dort ist eine geschlossenere Mannschaftsleistung gefragt, um weitere Punkte einzufahren. Gegen den Tabellenvorletzten scheint ein Sieg machbar, doch die Kirchberger präsentierten sich zuletzt heimstark. Es verspricht eine erneut spannende Partie zu werden. PDF zum Artikel  |