Am zweiten Adventssonntag trat die dritte Männermannschaft zu ihrem vierten Auswärtsspiel in Folge an. Zu Gast beim Mühltroffer SV lag der sehnliche Wunsch in der Luft, nach einer langen Durststrecke endlich wieder Tabellenpunkte zu sammeln. In der Hinrunde hatte man das Hinspiel gegen eine damals überraschend schwache Mühltroffer Mannschaft klar gewonnen. Doch die jüngsten Ergebnisse der Gastgeber zeigten, dass sie inzwischen zu ihrer Form gefunden hatten – mittlerweile standen sie in der Tabelle sogar vor den Grün-Weißen.
Den Auftakt des Spiels gestaltete Christian Lorenz. Mit souveränem Spiel sicherte er sich alle vier Satzpunkte und brachte den ersten Mannschaftspunkt schnell auf das Konto der Mehltheurer. Auch wenn er zwischenzeitlich für einige Würfe den Rhythmus verlor, setzte er sich deutlich ab und punktete ungestört. Beeindruckende 198 Abräumer untermauerten seine Leistung. Mit einem Endstand von 515 : 563 Holz legte er zudem eine stattliche Hypothek auf die Anzeigetafel der Gastgeber.
Im zweiten Durchgang traf Peter Arnold auf einen Top-5-Spieler der Liga. Obwohl er die ersten beiden Sätze verlor, blieb er hartnäckig an Daniel Graewe dran. Im dritten Satz gelang Arnold überraschend die Wende: Mit einer beeindruckenden 160er Bahn gewann er nicht nur den Satz, sondern erarbeitete sich auch einen kleinen Vorsprung. Pech auf Seiten des Gegners – dreimal hintereinander verfehlte dieser den linken Ecker – besiegelte den Mannschaftspunkt für Arnold, der mit nur einem Holz Vorsprung triumphierte. Das Ergebnis von 547 : 561 Holz baute die Führung weiter aus.
Nun war Christian Kühnel an der Reihe, der entspannt aufspielen konnte. Nach einem soliden Start auf der ersten Bahn trumpfte jedoch sein Gegner Lars Popp auf. Mit beeindruckender Konstanz spielte Popp eine starke 578er Partie, gegen die Kühnel trotz Bemühungen nicht ankam (523 Holz). Damit schmolz der Vorsprung der Grün-Weißen und die Spannung im Spiel flammte wieder auf.
Für das Highlight des Tages sorgte Philipp Becker. Bereits in den vergangenen Begegnungen hatte er sich als zuverlässiger Punktebringer etabliert, und auch diesmal sollte er dieser Rolle mehr als gerecht werden. Mit einer ausgeglichenen und hochklassigen Leistung erzielte Becker sensationelle 614 Holz. Zwei Bahnen über 160, dazu 214 Abräumer, krönten seine Darbietung. Als Höhepunkt stellte er einen neuen U-23-Bahnrekord auf und katapultierte die Mannschaft in eine aussichtsreiche Position. Sein Gegner musste sich mit 546 : 614 Holz klar geschlagen geben. Becker schenkte sich selbst ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk – herzlichen Glückwunsch zu dieser Ausnahmeleistung!
Doch das Spiel blieb spannend. Im fünften Durchgang trat Max Kuhr an, dem auf der Startbahn mit schwachen 116 Holz ein Fehlstart unterlief. Der Vorsprung schmolz erneut bedrohlich. Erinnerungen an die letzten Spiele, in denen man stets am Ende verlor, wurden wach. Doch Kuhr bewies Nervenstärke und Kampfgeist: Mit soliden Abräumern konnte er den anfänglichen Rückstand eindämmen und das Schlimmste verhindern. Dennoch ging dieser Durchgang mit 563 : 538 Holz an die Gastgeber.
Im finalen Durchgang lag die Entscheidung auf den Schultern von Toni Möckel. Nach einem schwachen Auftakt, bei dem er 20 Holz verlor, fand er rechtzeitig zurück ins Spiel. Zwei starke Bahnen brachten ihm nicht nur die Satzpunkte, sondern auch den nötigen Holzvorsprung. Zwar ließ er auf der Schlussbahn Federn und verpasste ein besseres persönliches Ergebnis, doch der Vorsprung der Gäste war bereits zu groß, als dass Mühltroff das Blatt noch hätte wenden können. Mit 562 : 539 waren zwei weitere starke Ergenisse gefallen.
Mit einem Endstand von 3:5 und 3311 : 3338 Holz endete der Wettkampf denkbar knapp, aber verdient zugunsten der Grün-Weißen. Beide Mannschaften lieferten sich einen packenden Schlagabtausch auf Augenhöhe. Der Mühltroffer SV erzielte sein bestes Heimresultat der Saison, während die Mehltheurer ihre Leistung sogar um mehr als 100 Holz gegenüber bisherigen Gästen auf dieser Bahn steigerten. Der Schlüssel zum Erfolg lag nicht zuletzt in Philipp Beckers Bahnrekord.
Durch diesen Sieg rückt die dritte Mannschaft vorerst auf den vierten Tabellenplatz vor. Von kommenden sieben Spielen finden zu fünf auf heimischem Terrain statt – eine vielversprechende Perspektive. Das Team ist hungrig auf weitere Erfolge und hofft, die starke Form beizubehalten.
Am 15. Dezember trifft die holzsträkste Mannschaft der Liga auf den KSV Plauen 04. Ziel ist es, vor Weihnachten mit einem guten Gefühl in die verdiente Pause zu gehen und mit einem weiteren starken Auftritt zu überzeugen.