Beim Aufeinandertreffen der 3. Männermannschaft der SG Grün-Weiß Mehltheuer und dem heimstarken TV Ellefeld war schon im Vorfeld klar, dass ein Team seine beeindruckende Serie beenden würde. Die Ellefelder hatten seit über einer Saison kein Heimspiel verloren, während die Grün-Weißen als gefürchtete Auswärtsmannschaft acht Siege in Folge auf fremden Bahnen verbuchen konnten. Beide Teams traten verletzungsbedingt mit einem Ersatzspieler an – die Bedingungen für ein spannendes Duell waren somit gegeben.
Den Startschuss für das keglerische Tagesevent auf der Zwei-Bahnen-Anlage gab Max Kuhr. Er zeigte sich von Anfang an in starker Form und legte mit einem hohen Ergebnis vor. Nach einem kurzen Durchhänger im dritten Satz, bei dem ihm für rund 30 Wurf das Gefühl für den Kunststoffbelag fehlte, fand er jedoch schnell zurück in sein Spiel und sicherte den ersten Mannschaftspunkt deutlich. Mit 499 : 545 Holz stand auch ein erster Vorsprung für die Grün-Weißen auf dem Papier.
Als zweiter Spieler trat Ersatzmann Marcel Weidenmüller an. Nach einem schwachen Start steigerte er sich kontinuierlich und minimierte die Anzahl der Fehlwürfe, sodass der Holzverlust überschaubar blieb. Die Gastgeber fanden ebenfalls schwer ins Spiel, was sich in einem knappen 486 : 471 widerspiegelte.
Beste Vorraussetzungen für den Youngster Philipp Becker. Auch sein Gefühl, für die selten gewordenen Kunststoffbeläge der Kegelbahn, lies ihn diesmal nicht im Stich. Mit drei gewonnenen Satzpunkten war schnell ein weiterer Mannschaftspunkt erspielt. Sehr gute 510 : 540 bauten zudem den Vorsprung auf 62 Holz aus. Zur Halbzeit deutete alles auf einen erneuten Auswärtserfolg für Mehltheuer hin.
Als vierter Starter hatte Christian Lorenz es jedoch zunehmend schwerer. Zwar sicherte er den ersten Satzpunkt souverän, musste sich im weiteren Verlauf jedoch gegen einen kämpferischen Gegner behaupten. In einem nervenaufreibenden Endspurt sicherte sich Lorenz schließlich den Mannschaftspunkt knapp mit 530 : 540 Holz – ein Beweis für die Spannung des Duells.
Der Mannschaftsleiter Christian Kühnel ging nun mit einem beruhigenden 72-Holz-Vorsprung und einer 1 : 3-Führung in die Bahn. Er startete stark mit 101 Vollen, verlor jedoch unerwartet den Anschluss ans Spiel. Dies war der Moment, in dem der Heimvorteil der Ellefelder erstmals deutlich zum Tragen kam. Nach zahlreichen Fehlwürfen auf Seiten der Mehltheurer ging das Duell letztlich klar verloren. Philipp Schöninger brachte die Gastgeber mit einem starken 558 : 506 zurück ins Spiel.
Trotz dieses Rückschlags blieb die Mannschaft ruhig und setzte auf ihren Top-Spieler Toni Möckel. Wenn dieser seine gewohnte Leistung abrufen würde, war ein Sieg in greifbarer Nähe. Die letzte Begenung des Tages zeigte jedoch aufs deutlichste, dass Konjunktive im Kegeln selten helfen.
Die ersten Würfe waren zwar noch recht ausgeglichen, doch Toni Möckel lag heute im Schatten des Tino Weidenmüller, welcher am Horizont aus einer anderen Sphäre zu strahlen schien. So kam es, dass die Gastgeber nicht nur erstmals die Führung an sich rissen, sondern auch derart weit ausbauten, dass der Sieg für die Mehltheurer nur noch mit einem Fernglas zu erahnen war. Gegen die Leistung von 613 : 469 hatte Möckel keine Chance – das Duell glich einem Wettstreit zwischen ICE und Straßenbahn.
Am Ende blieb es bei einem 5 : 3 für die Gastgeber und einem Gesamtergebnis von 3196 : 3071 Holz.
Diese schmerzliche Niederlage beendet die eindrucksvolle Auswärtssiegesserie der Grün-Weißen. Trotz der bitteren Wende nach langer Führung bleibt die Mannschaft motiviert, weiterhin um die Spitze der Liga zu kämpfen. Mit drei Siegen liegt sie auf Platz 2 der Gesamtwertung. Bereits in einer Woche geht es nach Jößnitz auf die nächste Zwei-Bahnen-Anlage, wo man gegen den Tabellenfünften entschlossen ist, wichtige Punkte zu holen.