Die SG Grün-Weiß Mehltheuer informiert :
Der März ist im Kegelsport normal ein sehr spannender Zeitraum. Hier geht in den meisten Spielklassen die Wettkampfsaison in den Mannschaftswettbewerben zu Ende. Aufstiege werden gefeiert, Abstiege müssen verkraftet werden und für die besten Einzelstarter stehen noch die Meisterschaften in Bezirk oder sogar im Land auf dem Terminplan. Dieses Jahr passiert aber gar nichts. Wie kann man also über „Garnichts“ berichten, eigentlich gar nicht. Trotzdem will ich wieder versuchen ein Lebenszeichen aus dem Kegelverein „Grün-Weiß“ an alle Rosenbacher zu senden. Also ab ins Vereinsbüro und in alten Ordnern blättern.
In der Geschichte gekramt
Für diese Zeilen habe ich den hintersten Ordner unseres Archivs herausgezogen. Hier befinden sich die ältesten uns schriftlich erhaltenen Aufzeichnungen über unseren Verein. Leider sind aus den ersten 35 Jahren der 1955 neu wiedergegründeten eigenständigen Sportgemeinschaft Mehltheuer nicht viele solcher Dokumente erhalten. Eine Handvoll Urkunden aus den 50er Jahren bezeugen Aktivitäten im Kegeln, im Fußball und einer Art athletischem Mehrkampf. Das älteste Dokument mit Datum vom 24.06.1956 bezeugt einen 3. Platz beim Schüler-Fußballturnier in Pausa. Die ersten Nachweise über Erfolge im Kegelsport sind von 1964 erhalten. Claus Meitner wurde Zweiter bei den Kreiseinzelmeisterschaften in der Altersklasse Jugend. Im Kreis ganz vorn platziert muss auch Willi Hallbauer in der AK Senioren gewesen sein, denn dokumentiert ist sein 2.Platz bei den Bezirkseinzelmeisterschaften in Karl-Marx-Stadt auf den heute noch existierenden ESKA – Bahnen.
Dann geht es erst wieder mit Aufzeichnungen aus der Saison 1968 / 69 weiter. Eine Urkunde bezeugt den Staffelsieg der Fußballer in der 2.Kreisklasse. Erhalten ist auch der Abschlussbericht der ersten Kegler-Männermannschaft von Mannschaftsleiter Stefan Meitner. Er schrieb, dass in der Kreisliga Staffel 1 „nur“ der 3.Platz erspielt wurde. Die beiden Jahre vorher war man jeweils erster geworden. Bester Einzelkegler des Teams war damals Siegfried Frauendorf, gefolgt von Horst, Jürgen und Willi Eckstein. Das Sextett vervollständigte Dieter Buggel. In dieser Saison vertraten 4 Männermannschaften unseren Verein im Punktspielbetrieb des Kreises. In der Nominierungsliste für die einzelnen Mannschaften sind 35 Namen aufgeführt. Als damaliger Kegelaufsteller sind mir die meisten schon noch irgendwie in der Erinnerung, eigentlich Irre nach über 50 Jahren.
Über eine Jugendmannschaft gibt es erste Notizen von 1972 / 73. Hier wird über den Gewinn des Kreismeistertitels berichtet. Im Finale der beiden Kreisliga-Staffelsieger wurde Weischlitz recht deutlich besiegt. Das Aufgebot der Grün-Weißen lautete damals Peter Wolfram, Gerd Feistel, Lutz Frauendorf, Stefan Wagner und Manfred Düntsch. In der kommenden Saison belegten die gleichen Jungs in der Bezirksliga den 2.Platz hinter der SG Neustadt. Zu den Auswärtsspielen zwängte sich das komplette Team in den Trabant von Übungsleiter Falko Wagner. So etwas ist auch unvergessen.
1975 wurde eine automatische Aufstelleinrichtung in Mehltheuer eingebaut. Damit fehlten die Kegelaufsteller als potentieller Nachwuchs. Erst 1981 / 82 nahm laut unseren Unterlagen die nächste Generation in Mannschaftstärke wieder an Punktspielen im Kreis teil. Unter Übungsleiter Willi Eckstein wurden in den folgenden Jahren beachtliche Erfolge eingefahren. Größter Triumpf war sicher der DDR-Meistertitel im Kegelmehrkampf durch seinen Enkel Gerd. In den alten Aufzeichnungen tauchen aber auch viele Namen von Kegeltalenten auf, die noch heute in Rosenbach beheimatet sind. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere von Ihnen.
Die erste Frauenmannschaft, damals offiziell Damen genannt, die an Punktspielen im Kreis teilnahm, ist in Saison 1982 / 83 dokumentiert. In der Kreisklasse wurde auf Anhieb der zweite Platz belegt. Ein Jahr später gelang den Damen der Staffelsieg und damit der Aufstieg in die Kreisliga. Zusammen mit der Teamchefin Christine Hahn kegelten damals Helga Jacob, Helga Dietzsch, Helga Pinkau und Regina Wagner. Die letzten vier genannten treffen sich bis heute immer noch wöchentlich einmal mit weiteren ehemaligen Mitstreiterinnen auf unserer Kegelbahn. Zu Spieleinsätzen kamen damals auch Marion Naumann und Renate Gerbet.
Die erste offizielle Existenz einer reinen Seniorenmannschaft bei der SG Mehltheuer ist erst in der Saison 1988 / 89 dokumentiert. Sportliche Ergebnisse habe ich nicht gefunden, aber der Spielerkader ist überliefert. Mit Manfred Popp als Kapitän trugen Wolfgang Pinkau, Manfred Feistel, Albin Müller und Helmut Kleinschmidt das damals glatt grüne Trikot unserer Sportgemeinschaft.
Stichwort Sportkleidung: In einer Mitgliederversammlung von 1976 wurde verkündet, dass nun erstmals einheitliche Trikots für alle aktiven Kegler zur Verfügung stehen. Das ist sicher lange her. Ich konnte mich nicht mehr erinnern. Aber einige weitere Kegler von damals sind noch immer im jetzigen grün-weißen Trikots aktiv dabei. Vielleicht erinnern die sich daran. Unterschrieben ist der gefundene Rechenschaftsbericht von Sektionsleiter Jürgen Kelz.
Bis zum nächsten Mal wieder schöne Grüße an alle Leser dieser Zeilen. Dort darf ich dann hoffentlich von der offiziellen Erlaubnis zur Wiederaufnahme des „Kugeln rollen“ berichten.
Lutz Frauendorf
1.Vorsitzender
|