Es war eines dieser Spiele, bei denen wir schon im Vornherein wussten: Das wird ein harter Brocken!
In der Tabelle steht der Aufsteiger Jößnitz etwas unglücklich hinter den Mehltheurern. Davon sollte sich der Leser jedoch nicht täuschen lassen. Dominierten die Kegler aus dem Plauener Ortsteil doch in der letzten Saison die Vogtlandliga souverän und stiegen zu recht auf. Im Laufe der Saison wird sich mit Sicherheit das ein oder andere Bezirksklasseteam die Zähne an den Jößnitzern ausbeißen.
Gefragt war erneut das taktische Geschick und das glückliche Händchen unseres Kapitäns um eine optimale Aufstellung zu erarbeiten. Und unser Kapitän lieferte – wieder einmal.
Nun ist allgemein bekannt, dass ein Kegelwettkampf auf einer 2-Bahnanlage sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und dementsprechend zäh werden kann. Doch nicht so in Jößnitz. Auf Grund einiger brisanter und mit knisternder Hochspannung ausgetragenen Kegelduelle, als auch der vielen gegenseitig amüsanten Wortgefechte, blieb das Spiel stets kurzweilig. Von Langeweile oder Unruhe kein Spur!
Jetzt zum Wettkampf.
Lief es in Durchgang eins für Philipp Becker (498) und 0,5 Satzpunkten gegen Maik Schwarz (586-Tagesbestwert) nicht optimal, konnte in Runde zwei Peter Arnold (558) gegen Wolfgang Penzel (504) mit 3 gewonnen Sätzen das Spiel annähernd ausgleichen. Im dritten Duell behielt Kapitän Christian Kühnel (504) im entscheidenden 4. Satz die Nerven und sicherte sich mit einer klasse Aufholjagd das 2:2 und den Mannschaftspunkt gegen Sven Feustel (498). Es folgte Matthias Krause (530), welcher mit 2,5 Satzpunkten gegen Benjamin Dietrich (496) sogar noch ein paar Holz herausholte. Nun lag Mehltheuer plötzlich mit 5:1 und 6 Holz in Führung.
Dann kam das Duell Lorenz gegen Lorenz. Ich übertreibe keineswegs, wenn ich behaupte: Das war Kegelsport in seiner schönsten Form. Und beiden Keglern gebührt Dank für diese großartige Vorstellung. Jeder der Anwesenden war eingenommen von der ergreifenden Atmosphäre und starrte gebannt auf die Wurfanlage mit den auf Augenhöhe aufspielenden Keglern. Schlussendlich rutschte der Mannschaftspunkt nach 3:1 Sätzen gen Mehltheuer. Eine Punkteteilung wäre allerdings verdient gewesen, da der stark agierende Jößnitzer Thomas Lorenz mit den 560 erkämpften Holz nur unglücklich das Nachsehen gegen den grün-weißen Christian Lorenz (562) hatte. Danke Jungs für diese Vorstellung.
Wer jetzt annimmt, dass das Spiel für Jößnitz bereits gegessen war, der irrt. Trotz eines 6:1 und 8 Holz Vorsprung für Mehltheuer, war noch immer ein Unentschieden möglich. Und das sicherte der Bahnrekordhalter Thomas Stephan gegen Andreas Pfeifer. Zwar war die Leistung mit 509 Holz nicht annähernd Bahnrekord verdächtig, allerdings genügte es zu einem 3:1, da Pfiff mit 495 Holz ebenfalls nicht ins Spiel fand.
Somit trennt sich die Gastmannschaft aus Mehltheuer vom Gastgeber mit 4:4 Mannschaftspunkten und 3147: 3153 Gesamtkegeln. Für beide Seiten verdient, finde ich.
Was nehmen wir von diesem Spieltag mit?
- Kegeln ist mehr als ein Altherrensport. Es ist Stimmung, Emotion, Spannung und Kameradschaft. Es ist Freude und Erleben.
- Kegeln ist ein Mannschaftsport. Ein suboptimales Einzelergebnis kann jederzeit durch die Mannschaftskameraden ausgeglichen werden.
- Wir kommen auf Grund der grandiosen Stimmung und der guten Bewirtung gern wieder nach Jößnitz. Danke für den Spaß liebe Jößnitzer.
Das war es auch schon. Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel und das findet am Sonntag, den 06.11.2019, in Mehltheuer gegen den Titelaspiranten Kirchberg statt. Was kann die Dritte reißen? Schaut`s Euch an und unterstützt uns lautstark. Beginn ist 09:30 Uhr bei uns im Holzfäller. |